Was Sie über die Diagnose wissen sollten
Hauptsymptome der Schizophrenie
Positivsymptome (etwas ist „zu viel“ vorhanden):
- Wahnvorstellungen: Falsche Überzeugungen, z. B. dass man verfolgt oder überwacht wird.
- Halluzinationen: Meist akustisch – z. B. Stimmen hören, die nicht da sind.
- Desorganisierte Sprache und Denken: Unzusammenhängende Gedanken oder verwirrte Sprache.
- Ungewöhnliches Verhalten: Merkwürdige Bewegungen, unvorhersehbares Verhalten.
Negativsymptome (etwas fehlt):
- Sozialer Rückzug
- Gefühlsverflachung (verminderter emotionaler Ausdruck)
- Antriebslosigkeit
- Sprachverarmung
Ursachen
Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen und psychosozialen Faktoren verantwortlich ist. Beteiligt sind unter anderem:
Dopamin-Stoffwechselstörungen im Gehirn
- Genetische Veranlagung
- Frühkindliche Schädigungen oder Traumata
- Stress oder belastende Lebensereignisse
- Medikamentös: (Antipsychotika )
- Psychotherapeutisch: Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoedukation, Soziales Kompetenztraining
- Soziale Unterstützung: Rehabilitationsmaßnahmen, Betreutes Wohnen oder Arbeit
Schizophrenie verläuft bei jeder Person unterschiedlich: Ein Teil der Betroffenen erholt sich nach einer oder wenigen Episoden vollständig. Andere haben chronische Verläufe mit wiederkehrenden Phasen.
Wesentliche Unterscheidung
Die schizoaffektive Störung ist eine psychiatrische Erkrankung, bei der Symptome einer Schizophrenie (z. B. Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Denkstörungen) zusammen mit affektiven Symptomen (also Symptomen einer Depression oder Manie) auftreten. Es handelt sich um eine Mischform zwischen affektiven Störungen (wie der bipolaren Störung oder der Depression) und der Schizophrenie.
Kernmerkmale
- Psychotische Symptome:
Wahn (z. B. Verfolgungswahn)
Halluzinationen (meist akustisch)
Desorganisiertes Denken oder Verhalten - Affektive Symptome: Depressive Episoden (Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schuldgefühle) / Manische Episoden (gesteigerte Stimmung, Rededrang, Größenideen)
Die psychotischen Symptome treten mindestens 2 Wochen lang auf (das unterscheidet sie von einer affektiven Störung mit psychotischen Merkmalen) . Um die Diagnose Schizophrenie gestellt zu bekommen, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit der Anamnese (Biographie), einer Differenzialdiagnostik (Ausschluss anderer Faktoren oder Diagnosen) und einer ausführlichen Analyse/ Beobachtung der Symptome über einen Zeitraum von 6 Monaten hinweg.